Stand Artikel: August 2022
Um online etwas bestellen zu können muss man sich auf (fast) jeder Website einen Account anlegen. Dies kann kann nervig und aufwendig sein. Und gerade hier steckt der Hauptvorteil von Amazon. Man benötigt lediglich einen Account und hat eine breite Produktpalette zur Auswahl. Egal ob Bücher, Spiele oder Elektronik. Ein Account reicht.
Daher liegt es auf der Hand, dass viele Unternehmer mit ihren privaten Amazon-Accounts Produkte kaufen, die sie für betriebliche Prozesse benötigen.
Werden die Produkte aus einem deutschen Lager verschickt ist dies auch nicht weiter kritisch. Die Gefahr besteht darin, wenn der Händler die Ware aus dem EU-Ausland verschickt. Aus Kostengründen befindet sich sogar ein Großteil der Lager z.B. in Polen, Tschechien oder Luxemburg.
Das Problem liegt nun darin, dass man sich über den privaten Amazon-Account als Privatperson ausgibt. Die Rechnung einer Lieferung aus Polen wird nun mit deutscher Umsatzsteuer ausgewiesen. Diese Umsatzsteuer darf jedoch nicht bei der Umsatzsteuer-Voranmeldung geltend gemacht werden, da es sich um eine falsch ausgestellte Rechnung handelt. Hätte Amazon Wissen von der Unternehmereigenschaft gehabt, so wäre eine "Netto"-Rechnung (innergemeinschaftlicher Erwerb) ohne Umsatzsteuer ausgestellt worden und der Kunde hätte auch weniger bezahlt.
Daher empfiehlt es sich bei Amazon (neben dem privaten Account) auch einen betrieblichen Account anzulegen. Denn wer möchte schon unnötig 19% (derzeitiger Umsatzsteuersatz) mehr Kosten haben!?
Noch einmal die Erinnerung: Dieser Artikel soll nur sensibilisieren und keine Steuerberatung darstellen. Solltet ihr euch in diesem Artikel wiederfinden, so sucht den Kontakt zu eurem Steuerberater. Wenn ihr noch keinen Steuerberater habt, dann schreibt uns eine E-Mail und wir stellen Kontakt zu einem Steuerberater her.